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Der stationäre Einzelhandel im Zeitalter der Digitalisierung: Wie unser Laden dem E-Commerce trotzt


Für uns Fachhändler ist es in den letzten Jahren spürbar schwerer geworden. Früher kauften Menschen Lebensmittel, Kleidung und sonstige Waren des täglichen Bedarfs eher bei Einzelhändlern. Heute fahren sie in Einkaufszentren.

Hier bekommen sie von Schuhen, über Elektrogeräte, bis hin zu Reinigungsmitteln alles was sie brauchen. Supermärkte und Ketten bieten ein immer breiteres Sortiment an.

Der Kunde muss daher nicht mehr verschiedene Geschäfte abklappern, um seine Bedürfnisse zu erfüllen. Gleichzeitig ist es so, dass die Leute es immer eiliger haben.

Dank Amazon und Google genügen ein paar Klicks, um eine Bestellung abzuschliessen. Kundenbindung funktioniert im Internet eher über Gutscheine als über Vertrauen.

Und scheinbar nimmt sich kaum jemand noch die Zeit, sich richtig beraten zu lassen. Doch ist das wirklich so?

Frage 1: Stationärer Einzelhandel versus Online-Handel: Was macht den Fachhandel heute aus?

Seit der Jahrtausendwende betreibt mein Vater ein kleines Geschäft in Norditalien. Nicht nur Spezialitäten wie hausgemachte Teigwaren, sondern auch Hygieneartikel und abgepackte Lebensmittel verlassen die Theke. Solche Läden existieren neben Supermärkten und Online-Shops nach wie vor. Meistens ist ihre Stärke gerade, dass sie nicht alles anbieten.

Hand aufs Herz: Wer findet es nicht anstrengend, durch ellenlange Gänge zu laufen, um ein paar frische Nudeln zu kaufen? Von der Schlange an der Kasse ganz zu schweigen.

In unserer Bottega ist alles viel übersichtlicher. Auch können Kunden, im Gegensatz zum Internet, die Ware sofort mitnehmen. Und unsere Tortellini schmecken eben anders als die aus der Kühltheke. Die Einzelhändler von heute konzentrieren sich oft auf wenige Produkte. Sie setzen auf Frische, auf selbst hergestellte Ware und auf ausgesuchte Artikel.

Dennoch: die Konkurrenz ist gross und schläft nicht. Viele Geschäfte eröffnen mit tollen Ideen und Konzepten. Sie werfen aber nach einiger Zeit das Handtuch, weil sich die Mühe nicht lohnt.

Online-Marketing für den Einzelhandel

Die Zeiten sind vorbei, an denen Mund zu Mund Propaganda als Mittel der Kundenakquise reichte.
Heute wissen die meisten Fachhändler, dass Online-Marketing eine wichtige Säule ihrer Strategie sein muss. Auch das Geschäft meines Vaters besitzt selbstverständlich eine Webseite. Was als kleine Homepage mit einer Preisliste und ein paar Bildern vor sechzehn Jahren anfing, enthält heute viel mehr.

Rezepte, ein Blog und ein Kommentarbereich gehören dazu. Natürlich kann man die Einträge auf Facebook, Twitter und die anderen Sozialen Netzwerke verlinken.

Internetwerbung, Blogs und Fanseiten sind gute Instrumente, um Kunden zu gewinnen. Gerade für ältere Menschen sind aber Anzeigen in Printmedien und im Radio nach wie vor wichtig. Auch Flugblätter und Werbeplakate in Bahnhöfen und auf der Strasse erreichen viele Leute. Wir haben festgestellt, dass der Umsatz zurückgeht, wenn wir nicht wenigstens ab und zu im Lokalblatt inserieren. Und so müssen sich Fachhändler zwischen verschiedenen Fronten bewegen.

Frage 2: Wie führt ein Fachhändler in Zeiten des Internethandels erfolgreich einen kleinen Laden?

Der Handel im Wandel: so schlagen Sie die Konkurrenz aus dem Internet

Die Welt ist seit der Digitalisierung schnelllebiger geworden. Im Sekundentakt werden wir mit Nachrichten, Bildern, Informationen und Updates konfrontiert. Viele Menschen haben das Gefühl, immer schneller reagieren zu müssen. Wir haben keine Zeit mehr.

Auch unser Kaufverhalten hat sich verändert. Dank dem Internet stehen immer mehr Waren zur Verfügung, die zum grössten Teil aus anderen Orten oder gar aus dem Ausland kommen.

Ein paar Klicks reichen um Kleidung, Möbeln, Lebensmittel oder Haushaltswaren zu bestellen. Wollten wir früher anfassen, schmecken und riechen und uns von Fachhändlern beraten lassen, geben wir uns heute mit einem Bild zufrieden.

Der Internethandel betreibt Online-Marketing, indem personalisierte Werbung von Webseiten eingeblendet wird, während wir surfen. Wir prägen uns so Logos und Marken ein, ohne es zu merken. Diese Möglichkeit haben Sie als Einzelhändler mit einem kleinen Geschäft nicht. Auch locken Internetseiten mit Rabatten und Gutscheincodes.

Wie ich im vorherigen Absatz bereits erzählt habe, betreibt mein Vater seit der Jahrtausendwende einen Laden mit Lebensmitteln, warmen Gerichten, Backwaren und Haushaltswaren in Norditalien.

Was als Bottega mit einer kleinen Theke anfing, beschäftigt heute vier Mitarbeiter. Auch ich habe als Schülerin immer wieder geholfen und kümmere mich heute noch aus der Ferne um unser Familiengeschäft.

Schon am Anfang warnten uns Leute, dass kleine Geschäfte mit dem Aufkommen des Internets überflüssig werden würden. Bald sei sowieso jede Ware im Netz zu haben, Fachhändler hätten ausgedient, hiess es. Wir haben bewiesen, dass sie Unrecht hatten. Unseren Laden gibt es im Jahr 2017 noch. Nicht nur schreiben wir schwarze Zahlen, wir haben uns auch eine treue Kundschaft aufgebaut.

Was können Sie als Einzelhändler tun, damit eine Kundenbindung entsteht?

Warum kommen also die Leute zu uns, statt Waren im online einzukaufen? Unser Geheimnis lautet:

  • Vertrauen
  • Persönliches Verhältnis zu den Kunden
  • Gute Beratung Richtige Nutzung der neuen Medien

Vertrauen ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Kundenbindung. Nur wenn der Kunde überzeugt ist, dass die Qualität Ihrer Ware besser als der Durchschnitt ist, wird er wieder kommen. Setzen Sie deshalb auf Qualitätsprodukte. Bieten Sie eine Lösung, wenn der Kunde nicht zufrieden ist. Unsere Kunden wissen, dass wir für die Herstellung unserer Lebensmittel Zutaten aus regionaler Herstellung verwenden. Sie wissen, dass es bei uns schmeckt.

Wir haben sie in all den Jahren nie enttäuscht. Egal ob Essen, Textilien, Möbel, Werkzeuge oder Elektronik: Die Niedrigpreise vieler Online-Shops basieren darauf, dass die Produkte billig produziert werden. Billige Ware enttäuscht aber oft. Das können Sie besser machen.

Das persönliche Verhältnis zwischen Einzelhändler und Kunde unterscheidet Ihr Geschäft vom einem anonymen Internetshop. Wenn der alte Gianni unseren Laden betritt, fragen wir nach der Ehefrau und den Enkelkindern. Wir wechseln mit der jungen, alleinstehenden Frau genauso wie mit dem Familienvater ein paar Worte.

Viele Stammkunden kennen wir seit Jahren und sie sind uns am Herzen gewachsen, genauso wie wir ihnen. Sie verabschieden sich von uns, wenn sie in den Urlaub fahren und gratulieren meinen Vater zum Geburtstag. Solche Menschen bedeuten nicht nur ein regelmässiges Einkommen, sondern empfehlen Sie weiter. Einen sympathischen, warmherzigen Händler gibt es im Internet nicht. Das ist Ihr Vorteil.

Eine gute Beratung macht den Unterschied zwischen Ihrem Laden und dem Internet aus. Manchmal sucht jemand einen guten Wein zu einem Fischgericht. Ein anderes Mal will jemand ein besonderes Rezept für ein Abendessen unter Freunden und sucht nach Zutaten. Wir sind für sie da. Solche persönliche Ratschläge bekommen Ihre Kunden im Internet nicht.

Daher sind sie wertvoller als jegliches Online Marketing. Kein Text in einem Online-Portal, sei er noch so pfiffig geschrieben, kann Ihre Erfahrung als Fachhändler ersetzen. Nutzen Sie diese Erfahrung für eine erfolgreiche Kundenakquise.

  • Die neuen Medien sind nicht der Teufel. Wir haben eine Facebook-Seite und wir posten manchmal Fotos unserer Gerichte auf Instagram. Anders als ein Konzern haben Sie keine Marketingabteilung und können nicht täglich gezielt Blogbeiträge schreiben. Doch es muss nicht immer viel sein. Eine kleine Präsenz reicht, damit Ihre Kunden Sie weiterverlinken.

Erfolgreich im Einzelhandel trotz Digitalisierung?

Ob Sie Erfolg haben oder nicht, liegt an Ihnen. Wenn Sie für Ihre Kunden unersetzbar werden, werden sie bei Ihnen bleiben. Nutzen Sie die neuen Medien, um auf sich aufmerksam zu machen. Vergessen Sie aber nicht, dass Ihre treuen Kunden die beste Werbung sind. Pflegen Sie sie, indem Sie auf sie zugehen. Beraten Sie und zeigen Sie Interesse. Bieten Sie hervorragende Produkte an, von denen Sie überzeugt sind. Damit sind Sie besser als jeder Internetladen.

Frage 3: Was sind die grössten Herausforderungen für den kleinen Einzelhändler?

Forschungen sagen voraus, dass in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren jedes zweite Geschäft schliessen wird. Der Hauptgrund ist die starke Konkurrenz des Onlinehandels. Das ist keineswegs verwunderlich, schliesslich bieten Amazon und ähnliche Portale alles, rund um die Uhr. Sie verschaffen ein Shoppingerlebnis, ohne dass der Kunde sich von der Tastatur seines PCs entfernt.

Die Menschen sind bequem geworden. Sie haben sich daran gewöhnt, von Haushaltswaren über Kleidung bis hin zu Spielzeugen nach Hause geliefert zu bekommen. War es noch vor ein paar Jahren zum Beispiel selbstverständlich, Weihnachtsgeschenke kaufen zu gehen, lässt sich heute alles per Mausklick in ein paar Sekunden erledigen.

Auch grosse Anschaffungen wie Schränke oder Elektrogeräte können über den Versandhandel bestellt werden. Dabei sind die Lieferkosten wegen der aggressiven Konkurrenz keineswegs hoch. Die Händler geraten also unter Druck.

Der Umsatz sinkt, Personal wird abgebaut. Das verschlechtert aber die Servicequalität, zugunsten des Onlinehandels.

Die gute Nachricht ist: ”der Fachhandel wird nicht verschwinden.”

Auch in zwanzig Jahren werden Menschen aufstehen, herausgehen und in einem Geschäft einkaufen. Onlinehandel und stationärer Handel werden nebeneinander existieren. Es werden aber nur die Geschäfte überleben, die eine Kundenbindung aufgebaut haben. Die Frage lautet also:

” Wie funktioniert eine erfolgreiche Kundenakquise in Zeiten der Digitalisierung?”

Handel im Wandel: All-Round-Erlebnis statt bloss Ware

Sie haben bis jetzt schon einiges über den Lebensmittelladen meines Vaters erfahren. Seit der Jahrtausendwende betreibt er seine Bottega in Norditalien. Seine treuen Kunden kaufen nach wie vor bei ihm ein und jedes Jahr kommen neue dazu.

Wie schafft er das?

Ich habe schon darüber geschrieben, wie er zu den Kunden eine persönliche Beziehung aufbaut und sie deswegen gerne wiederkommen. Das ist wichtig und unterscheidet Fachhändler vom anonymen Online-Shop. Aber das REICHT NICHT.

Die 3 grossen Herausforderungen für heutige Fachhändler sind:

Angebot überzeugend präsentieren
Waren gibt es auch im Netz, also liegt es an Ihnen, den Ladenbesuch schmackhaft zu machen. Schaffen Sie ein Erlebnis. Düfte, helle Farben, ein schönes Ambiente. Präsentieren Sie, was Sie anzubieten haben.

Bei uns in der Bottega riecht es nach frischem Brot, Oregano und fruchtiger Tomatensosse. Die bunten Gläser mit den Saucen stehen geordnet auf antiken Holzregalen, so wie die Weinflaschen. Auch in einer Boutique, in einer Buchhandlung oder in einem Einrichtungshaus sollte die Ware so ausgestellt werden, dass sie zum Träumen einlädt.
Der Kunde fühlt, schmeckt und riecht, bevor er kauft. Das kann er im Internet nicht.

Sich auf die richtigen Produkte konzentrieren
Amazon hat alles. Mit Menge können Sie also nicht punkten. Schaffen Sie aber eine Nische, die kein Online-Shop bedient, haben die Kunden einen Grund, zu Ihnen zu kommen. Mein Vater hat sich zum Beispiel unter anderem auf frische Wurstwaren spezialisiert.
Auch selbstgemachte Kekse aus kleinen Manufakturen bietet er an. So etwas gibt es nicht im Netz zu kaufen. Haben Sie ein Auge auf für das, was Ihre Kunden suchen.

Eine kompetente Beratung anbieten
08/15-Beschreibungen gibt es überall im Internet, aber keine fundierten Fachkenntnisse. Empfehlen Sie, finden Sie die passenden Antworten bei Problemen. Raten Sie nur zum Kauf eines Produkts, wenn Sie davon wirklich überzeugt sind.

Zeigen Sie, dass Sie von der Materie eine Ahnung haben. Seien Sie ein leidenschaftlicher Verkäufer und keine Aushilfskraft. Mein Vater weiss zum Beispiel, welche Gewürze zu welchem Gericht passen. Er kann erzählen, woher sein Schinken und seine Marmelade kommen. Er kann stundenlang über Weine reden. Wenn die Menschen sich für Ihre Waren begeistern, haben Sie Kunden gewonnen.

Der Einzelhandel ändert sich

Vor dem Internetzeitalter reichte es, gute Ware anzubieten. Das ist längst nicht mehr so. Heutzutage müssen Sie die Kunden davon überzeugen, bei Ihnen statt Online einzukaufen. Das können Sie nur, indem Sie eine Nische schaffen, die nur Sie bedienen. Nach wie vor schätzen Ihre Käufer, wenn Sie fachkundig beraten werden, denn das gibt es im Netz nicht. Schaffen Sie einen einladenden Auftritt. So werden Sie jedem Internet-Shop voraus sein.

Frage 4: Was machen heute 9 von 10 Einzelhändler bei der Kundenakquise falsch?

Handel im Wandel: Wenn neue Kunden wegbleiben

Leere Geschäfte, volle Regale und rote Zahlen: Seit der starken Konkurrenz des Internethandels bangen viele kleine Verkäufer um ihre Existenz. Wie ich schon erwähnt habe, schätzen Experten, dass die Hälfte der Einzelhändler bis 2020 verschwinden wird. Das liegt an den veränderten Kaufgewohnheiten der Menschen. Da heute alles mit ein paar Mausklicks zu haben ist, sind Kunden bequem geworden.

Sie besuchen ein Geschäft, nur wenn sie sich ein besonderes Erlebnis davon versprechen.
Sie kaufen im Laden ein, nur wenn sie eine persönliche Beziehung zum Händler haben.

Sicherlich haben Sie als Fachhändler Ihre Stammkunden, die Sie seit Jahren kennen und schätzen. Das Problem dabei ist, dass sie alleine nicht reichen, um den Fortbestand Ihres Geschäfts zu sichern.

Das musste der Vorgänger meines Vaters, von dem ich in den früheren Beiträgen berichtet habe, auch spüren. Als er in den Achtzigern seine Bottega in Norditalien eröffnete, setzte er viel auf Werbung. Er baute sich schnell im Viertel einen Ruf auf.

Dort lebten zahlreiche Rentner, die viel Zeit hatten und seine kleinen Laden schätzten. Dort gab es frisches Brot, exquisiten Käse und immer ein freundliches Wort. Einige Zeit ging das gut, doch ab Mitte der Neunziger ging es für ihn bergab.

Was war passiert?

Viele seiner Stammkunden waren zu alt geworden und kauften weniger. Einige waren auch verstorben. Nach den ersten, erfolgreichen Jahren hatte er vergessen, sich um die Kundengewinnung zu kümmern. Er musste sein Geschäft aufgeben, das mein Vater übernahm. Von Anfang stand fest, dass er das anders machen musste.

Die häufigsten Fehler bei der Kundenakquise im Einzelhandel

Internethändler betreiben oft eine erfolgreiche Kundenakquise mit raffinierten Online-Marketing Strategien. Sie verschicken personalisierte E-Mails mit Rabattgutscheinen. Ihre Logos erscheinen seitlich im Browser, während wir surfen. Diese Art von Branding bewirkt, dass die Kunden sich mit dem Unternehmen anfreunden. Die Hürde, für diese Produkte Geld auszugeben, ist viel geringer. Seit Jahren freut sich der Internethandel über steigende Umsätze und neue Kunden, während Fachhändler schliessen. Was machen sie falsch? Das sind die häufigsten Fehler, die ihnen bei der Kundenakquise unterlaufen:

Die Digitalisierung der Gesellschaft ignorieren
Früher gab es kein Internet. Das war aber früher.Jetzt kommt kein Einzelhändler ohne eine Webseite und Social-Media-Profile aus. Ihre potenziellen Kunden verbringen viel Zeit im Netz.

Wo sollen sie also sonst von Ihnen erfahren?

Auch mein Vater, 1951 geboren, wollte zunächst von Posts und Hashtags nichts wissen. Er hat seine Meinung geändert, als er gesehen hat, wie viele Menschen er damit erreicht. Schaffen Sie sich einen Facebook- und einen Instagram-Account. Wenn Sie keine Ahnung von der Materie haben, arbeiten Sie sich ein oder beauftragen Sie jemanden. Es lohnt sich.

Zu anonym sein
Sie haben sicherlich ein Schaufenster. Bestimmt sieht es ansprechend aus. Aber das reicht nicht. Heutzutage rennen die Menschen mit dem Smartphone in der Hand durch die Stadt. Sie achten wenig auf Schilder und Geschäfte auf ihrem Weg. Ein erfolgreicher Händler macht auf sich aufmerksam. Er spricht Passanten an, lächelt, stellt seine Ware vor.

Er verwickelt die Leute in ein Gespräch. Wer schon mal in Italien auf dem Markt gewesen ist, weiss wovon ich rede. In unserer Kultur ist das Schreien verpönt. Das müssen Sie auch nicht. Aber machen Sie die Menschen auf sich aufmerksam.

Langweilig sein
Black Friday, Cyber Monday und Supersamstag. Online-Händler lassen sich immer wieder was einfallen, um Kunden zu akquirieren. Darüber hinaus sind sie Werbepartner von Musiksendern, YouTube-Stars und Sportlern. Im Einzelhandel denken viele Inhaber, sie müssten das nicht. Schliesslich sind sie mit ihrer Ware da und das reicht. Das ist ein Fehler. Die Menschen brauchen heute Events.

Das heisst nicht, dass Sie Ihre Ware verramschen müssen.

Sie können kleine Gadgets wie Parfümfläschchen anbieten. Wenn Sie einen Buchladen haben, veranstalten Sie eine Lesung. Sponsoren Sie ein kleines Konzert oder eine Theateraufführung. Mein Vater hat letztes Jahr für eine Karnevalsveranstaltung in der Pfarrei Backwaren gespendet. Die Kinder haben sich gefreut und die Eltern haben sich seinen Namen gemerkt. Bieten Sie eine Verkostung an. Machen Sie bei der langen Nacht der Geschäfte mit. Nur so schaffen Sie sich ein Image.

Treue nicht belohnen
Der Kunde hat bei Ihnen gekauft, die erste Hürde ist gemeistert. Warum soll er aber wiederkehren? Woanders und im Internet gibt es genau die gleichen Waren.

Im Einzelhandel ist die Konkurrenz stark. Ergo müssen Sie die Kunden an sich binden. Schaffen Sie Treuepunkte und Gutscheine. Sammeln Sie die E-Mails Ihrer Käufer und schreiben Sie sie von Zeit zu Zeit an.

Erinnern Sie sie an Aktionen und an Ihr Geschäft. Bei meinem Vater bekommen die Kunden nach einem Einkauf einen Stempel. Nach zehn Stempeln gibt es eine Flasche Wein. So kommen Sie immer wieder.

Wer Fehler macht, verschwindet

Die Zeiten sind hart, und viele Fachhändler verschlafen den Wandel. Das Geheimrezept, um Kunden zu akquirieren, lautet:

  • Internetpräsenz
  • Offensiv auf potenzielle Kunden zugehen
  • Events veranstalten
  • Treue belohnen

Wenn Sie diesen Grundsätzen folgen, werden Sie es immer wieder schaffen, neue Kunden zu akquirieren. Sie können als Fachhändler die Konkurrenz des Internets besiegen, wenn Sie Ihre Vorteile nutzen.

Frage 5: Warum sind kleine Einzelhändler sehr träge und reagieren oft zu spät auf Veränderungen?

Stationärer Einzelhandel zwischen Tradition und Veränderung
„Der Kunde ist König“ heisst ein altes Sprichwort. Doch jahrhundertelang waren Händler die Könige. Sie entschieden, wann und wo welche Ware angeboten wurde.

Gerade in manchen Branchen wie Kleidung war die Konkurrenz begrenzt. Im gehobenen Preissegment waren die Betriebe rar und bestimmten sehr frei über Preise und Sortiment. Auch wer günstige Lösungen haben wollte, hatte nur eine gewisse Anzahl an Möglichkeiten.

Kaum jemand ist beispielsweise wegen einer Hose oder wegen einer Bluse ins Ausland gefahren. Der Internethandel hat alles revolutioniert. Heute können Kunden bequem am Rechner sitzen und eine bedruckte Leinwand in den USA oder eine Vase in Frankreich bestellen.

Fakt ist, heutzutage stehen Käufern die Märkte in der ganzen Welt zur Verfügung.
Algorithmen und Apps benachrichtigen sie, in welchem Online-Shop es gerade die günstigsten Taschen und Möbeln gibt. Online-Shops schreiben sie auf Facebook an, um sie an Auktionen zu erinnern.

Viele Händler verstehen nicht, dass die Zukunft des Einzelhandels global und vernetzt ist. Sie sind im vergangenen Jahrtausend stecken geblieben.

”Ihre Trägheit droht, ihr Untergang zu sein.”

Fachhändler und ihre Abneigung zur Moderne
Wer Fachhändler mit Leidenschaft ist, hält etwas auf sich. Auch mein Vater, von dem ich schon in den vergangenen Posts berichtet habe, liebt seine Bottega. Seine Weinkenntnisse sind fundierter als die mancher Önologen.
Schon früh hat ihn seine Mutter in die Kunst des Backens eingeführt. Er kann eine einstündige Rede über die Füllung seiner Tortellini halten. Reicht das, um im Jahr 2018 erfolgreich ein Geschäft zu führen?

Nein, tut es nicht. Selbst wer Qualität schätzt, will heutzutage angesprochen werden.

Warum es so ist, habe ich im Bericht ausführlich erläutert. Zahlreiche Verkäufer leben jedoch immer noch im analogen Zeitalter. Sie glauben, mit einer ausreichenden Warenangebot und ihrer blossen Anwesenheit liessen sich Kunden beeindrucken. Sie verschlafen die Veränderungen und setzten so ihre wirtschaftliche Existenz auf Spiel.

Dabei lauten die 7 Goldregeln eines erfolgreichen Händlers im neuen Jahrtausend:

  • Online-Präsenz zeigen
  • regelmässig Events veranstalten
  • interessant sein
  • sich eine Nische aussuchen
  • anders sein
  • neue Umsatzquellen aufbauen
  • Kooperationspartner suchen

Viele Geschäftsmänner der alten Generation sehen sich vor allem als Wissenschaftler.

Sie wissen alles über Textilien, Lebensmittel oder Schuhe. Wenn Sie hören, dass sie auf Facebook werben müssen, fühlen sie sich fast beleidigt.

Sie verstehen nicht, dass sie die Kunden locken müssen. Sie denken, eine Daseinsberechtigung zu haben, weil sie sich mit ihrem Laden von der Masse abheben.

Das kann durchaus sein. Es gibt aber Millionen Fachhändler auf der Welt und das Internet hat unseren Radius vergrössert. Seine potenziellen Kunden wissen nicht, dass mein Vater eine unglaubliche Auswahl an Käsesorten zu bieten hat. Es sei denn, er lädt sie zweimal im Jahr ein, sie auszuprobieren.

Mein Vater hat solche Tricks durchaus gelernt, denn er hat mitbekommen, wie sein Vorgänger schliessen musste. Auch hat mein Vater ein gutes Gespür für Trends. Das trifft leider auf viele Einzelhändler nicht zu. Zum Beispiel gibt es heute immer mehr Alleinstehende, die Wert auf frisch zubereitete, schmackhafte Gerichte für die Mikrowelle legen, die nicht nach Fertigessen schmecken.

Sie möchten Bio- und vegetarische Angebote essen. Sie möchten traditionelle Gerichte mit neuen Geschmacksrichtungen kombinieren. Mit solchen Angeboten verdient er ordentlich. Einige seiner ehemaligen Konkurrenten sind dagegen längst insolvent, weil sie immer auf die gleichen Rezepte setzten.

Sie hatten die neuen Trends verschlafen. Das sollte ein Händler, egal in welcher Branche, nie tun.

Die Zukunft im Einzelhandel heisst Dynamik

Wer sich nicht anpasst, schliesst. Diese einfache Wahrheit könnte viele Geschäfte vor dem Niedergang retten. Auch in zwanzig oder dreissig Jahren werden Kunden im stationären Einzelhandel einkaufen. Es wird dann aber neue Trends geben, die wir noch nicht kennen. Auch wenn Sie meinen, für Tradition zu stehen, dürfen Sie den Wandel des Handels nicht ignorieren. Halten Sie die Augen auf, seien Sie offen für Trends. Nur wer dynamisch ist, bleibt bestehen.

Wie sie als als Einzelhändler dauerhaft Kunden und Umsatz gewinnen - auch wenn die online Konkurrenz stark ist.
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